Ursprünglich wollte ich mich als Frau aufdraggen lassen, habe mich dann aber spontan für eine „temporäre Geschlechtsumwandlung“ entschieden und wurde von Frau zu Mann. Ich habe während der gesamten Transformation kein einziges Mal in den Spiegel gesehen, einerseits, weil das Ergebnis am Ende auf diese Weise natürlich eine größere Wirkung hatte, aber vor allem weil ich ziemlich Angst davor hatte, mich anzusehen und mich hässlich zu fühlen. Im Endeffekt habe ich mich überhaupt nicht wiedererkannt. Es war, wie wenn man durch ein Fenster schaut und einen Spiegel vermutet, plötzlich sieht dich jemand fremdes an. Du brauchst kurz um zu verstehen, dass es deine eigenen Augen sind, in die du siehst, es war wirklich erstaunlich! Und ich muss sagen, ich hab mich nicht wirklich hässlich gefühlt, weil das nicht ich persönlich war, sondern eine Hülle. So fühlt es sich an in der falschen Haut zu stecken, vermute ich, denn wirklich wohl gefühlt habe ich mich nicht, aber es ging erstaunlich gut. Und gerade deshalb war es eine gute Erfahrung, denn ich hätte nicht gedacht, dass ich mich so loslösen kann von dem Gedanken, dass ich verunstaltet wurde zu „oh das ist jemand anderes, den ich da sehe“. Beim Verlasse des Draglab hab ich ziemlich Angst gehabt, dass die anderen mich erkennen und ich komisch aussehe, aber wenn ich in den Spiegel gesehen habe, hab ich mich nicht einmal selbst erkannt. Ich war schon froh später wieder feminine Gesichtszüge im Spiegel zu erkennen und ich hab richtig schöne Erinnerungsstücke mit den Photos die Felix von meinem Drag-Ich geschossen hat, sie gefallen mir sehr.

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